Samstag, 11. Juni 2011

Die Besuche bei meiner Großmutter, die sind etwas ganz besonderes.
So viele alte Menschen, die ich stets in ihrem Bett vorfinde, die mit leeren Augen an die Decke starren.
Je öfter ich Oma besuchen komme, umso mehr komme ich diesen Menschen  näher, gestern hab ich ein Lächeln bekommen, nein, Jonathan hat ein Lächeln geschenkt bekommen.
Ich hab dort einen "Freund"gefunden, einen alten Mann. Wenn ich ankomme, begrüßen wir uns mit einer Umarmung und gestern, da hat er in meinen Armen geweint.......

Erschöpfend kommt mir immer in den Kopf, wenn ich darüber nachdenke.
Ich mag ein neues Wort dafür ver-wenden.
Es ist "Be-schöpfend", ich schöpfe aus diesen Begegnungen so viel Energie und zur gleichen Zeit braucht es ganz viel Energie.
Da findet ein seltsamer Austausch statt, wie ich ihn aus meinem Alltag nicht kenne.

Ganz bald soll Oma in ein anderes Pflegeheim verlegt werden.
Statt zu viert nur zu zweit im Zimmer, das ganze Umfeld heller und persönlicher.
Auf die alten Menschen wird dort viel individueller eingegangen.

Oma meint, sie käme dann endlich nach Hause....

Wir werden ihr das Zimmer mit Gegenständen aus ihrer Wohnung dekorieren, ich hoffe, das hilft ihr.

"Nichts ist jemals einfach"
Diesen Satz hab ich mal gelesen und er will mir nicht aus dem Kopf.
Er stand in einem guten Zusammenhang, in einer Akzeptanz der Dinge.
Keine unerträgliche Leichtigkeit des Lebens.
Ich hoffe, ich bin einmal ein starker alter Mensch.

Und bitte, kommt mich besuchen.

3 Kommentare:

Katharina hat gesagt…

Da wünsch ich euch viel Kraft für den neuerlich Umzug der Oma- das sie sich dort schnell einleben kann!

Das klingt besser, 2 Bettzimmer. :-)

liebe Grüße

Monika Maria Neumeyer hat gesagt…

Du Liebe ... lass «diese» Energie frei fließen (das tut sie in dem Moment ja) und verweile in der Beobachtung. Erschöpfend sind die Gedanken, welche diese Energie zu benennen versuchen.

Ich drück dich lieb
Monika

jonathan und seine familie hat gesagt…

Ach Monika!
Weisst Du, ich schätze und werte diese Besuche dort so sehr.
Ich hatte keine gutes Wochenende, es war so leer.
So sehr es mich belastet, so sehr freu ich mich auf meinen nächsten Besuch.
Es ist beides, und so wollte ich es immer schon haben.
Nicht einfach, aber so voll!

Ich umarm Dich
Barbara