Montag, 30. Mai 2011

Leichter

Ich lese mir eure Kommentare immer wieder durch. Dieser hier öffnet mir die Tür für das Weitergehen.


Und auch mich schmerzt es, von Freunden be- und verurteilt zu werden. Ist es eine Enttäuschung, dass man dachte, auch das Freisein, das Reifsein mit ihnen zu teilen, hat man sich über die Tiefe der Beziehung getäuscht, so dass die Desillusionierung schmerzt? Ich weiß es nicht.
Ich lerne aber gerade, auf solche Menschen, Freunde und Baldnichtmehrfreunde und Oderebendochfreunde, zu horchen. Was sie mir über mich sagen – ja, der Zorn spricht zu mir. Und was sie mir über sich erzählen. Eigentlich sagen sie ja viel mehr über sich selbst. Und ich lerne, sie nicht zu bewerten in ihren Reaktionen, denn auch in ihren Schuhen bin ich nicht gelaufen. So wie sie in meinen nicht. Ich trage ja auch nicht ihre Päckchen, und sie meine nicht. Wenn ich mir dessen bewusst bin, dann kann ich wieder liebevoller schauen, auch auf diese Freunde, und den Dialog suchen. Der vielleicht zu einem reifen Gespräch werden kann – mit Zuhören und Sagen auf beiden Seiten. Oder eben nicht, und es kommt zur Distanz. Aber nicht mehr zum Unfrieden, weder in mir, noch zwischen uns.


Danke, liebe Uta!


Aus der gestrigen Entschuldigung ist ein Verstehen geworden.
Ein gegenseitiges OK.
Wir werden uns das Schmerzliche wegumarmen und werden an einem Tisch sitzen können.
Ich mag nicht an Vergangenem hängen, mag nicht noch einen Vorwurf an meine Gedanken hängen.
Das Gewitter war reinigend, klärend.
Vorallem dieser Zorn in mir hat mir sehr zu denken gegeben.
Mir war er gar nicht bewußt.
Womöglich gibt es da doch noch einiges auf-zu-klären.


Ihr habt mich wieder aufgerichtet, mir den Rücken gestärkt und mich sehr, sehr froh gemacht mir euren Worten.
Doch, ich hab einen sehr schönen Freundeskreis. :-)
Barbara

6 Kommentare:

Postpanamamaxi hat gesagt…

Ich halte es für kurzsichtig, den Zorn vonvornherein zu einer Emotion zu erklären, die unerwünscht ist und deswegen möglichst nicht stattzufinden hat.

Wie oft verwechseln wir Zorn mit Wut und verdammen beides in dieselbe Ecke!

Wut ist kopflos und macht blind für das, was nicht übersehen werden darf. Wut zerstört ziellos um der Zerstörung willen.

Zorn hingegen macht mobil und gibt einem die Kraft, die man braucht, um die Mauern um sich herum einzureißen. Zorn ist manchmal wie das Abbruchunternehmen, das den Bauplatz freiräumt, damit dort Neues entstehen kann. Natürlich ist Wut zerstörerisch, aber gleichzeitig schafft sie den Raum für Kreativität und neue Wege.

Wut gibt einem Mut. Wut schützt einen davor, sich zu früh geschlagen zu geben und zu resignieren.
Wut hat ganz viel mit Liebe zu tun. Doch, wirklich!
Wut ist Bestandteil unserer Schutzinstinkte. Wut gibt uns die Kraft, für unsere Lieben und für uns selbst zu kämpfen.

Wobei es uns erstaunlicherweise immer viel leichter fällt, die Ellenbogen für unsere Kinder einzusetzen als für uns selbst.

Wut ist gut. Erlaube ihr, Dich in den wichtigen Momenten zu unterstützen. Hader nicht mit Dir, sondern lasse sie zu (und raus), wenn es Dir hilft.

Und ich glaube nicht, dass Du zu den Menschen gehörst, die diesbezüglich jemals das richtige Maß verlieren.

Jeder von uns trägt seine ganz persönliche Last durchs Leben. Es gibt keine Noten dafür und wahrscheinlich auch keine Belohnung für diejenigen, die es besonders gut hinkriegen. Wir können jedes Päckchen nur subjektiv betrachten - unser eigenes genauso wie das unserer Mitmenschen.
Und manchmal fällt es uns extrem schwer, uns in die Schuhe des anderen zu stellen und ein paar Schritte auf seinem Weg zu gehen, um ihn besser verstehen zu können.

Wenn wir das bei allen unseren Konflikten stets im Hinterkopf behalten, können wir leichter damit umgehen, dass andere Menschen andere Meinungen haben.

Wir können unter dieser Prämisse sogar erkennen, dass zwei total unterschiedliche Meinungen beide ein Stück weit im Recht sein können.

Was für den einen eine Herausforderung und ein Gottesgeschenk ist, ist für den anderen das unvorstellbare Ende seines bisherigen Lebens und untragbar.

Gut, dass Jonathan DEIN Kind ist. Da hat sich jemand sein Teil dabei gedacht, als er ihn zu Dir schickte.

Uns passieren bestimmte Dinge auch deswegen, weil wir sie tragen können, ohne daran zu zerbrechen, und stattdessen sogar noch daran wachsen. Soweit klingt das gut, aber es ist auch völlig okay, ab und zu mal "Himmel, muss das immer so schwer sein!?" zu rufen, um uns mal Luft zu schaffen.

So wie bei Dir gestern.

Fühl Dich umarmt!

Postpanamamaxi

Katharina hat gesagt…

Hey du- ich koomme erst heute zum "Nachlesen"...
und bin froh, dass es dir "besser" geht..du gute Kommentare bekommen hast.

Wieso geht es eigentlich so oft in dieser Welt um "brauchen"?
Jeder braucht was anderes. Und manchmal wissen wir selber nicht was wir brauchen..da werden uns Sachen geschenkt..die wir erst wenn sie weg snd schätzen..oder wo wir es vermutlich nie wahrnehmen in unserem beschränkten Denken.

Und Jonathan wird schon wissen warum er sich dich ausgesucht hat :-) Vielleicht braucht ihr euch gegenseitig :-)

Ich les so gern bei dir und wünsch dir, dass du oft lachst und dich nicht niederdrücken lsäst von Freunden die eher Bekannte sind...oder von Freunden die eben nicht alles teilen können...

Ich findes es wahnsinnig schwer echte(!) Freunde zu findne die mit einem in vielem übereinstimmen...irgendein Bereich ist meist "verzwickt"..so gehts mir zumindest...

Wir müssen die Menschen nehmen wie sie sind..andere haben wir nicht :-)

liebe Grüße

jonathan und seine familie hat gesagt…

Ja, Du Liebe!
Mein Zorn hat vieles in Bewegung gebracht, hat gestossen und gedrängt und den Raum erfüllt.
Er hilft mir, mich vor der Wut zu schützen. Sie ist mir keine Unbekannte, und ja, sie hat auch Neues gesät.

Ich möchte den Zorn, die Angst, den Tod... als meine Freunde sehen, als Brücken zu Neuem.
Sie haben sich Aufmerksamkeit verdient, nur dann können sie mir nicht schaden, mich nicht blind machen.

Es fasziniert mich, mir selbst zuzusehen, was dieser Nachmittag mit mir gemacht hat.
Nein, ich sperr den Zorn nicht weg, und nicht die Angst.

Ich lerne.

Und ja, ich fühl mich umarmt.
:-))
Barbara

dicke, alte Frau hat gesagt…

Liebe Barbara, ich bin so froh, daß es Dir wieder besser geht, es wäre auch zu traurig, wenn solche Sätze immer präsent wären.
Ich umarme Dich und denke sehr viel an Dich, herzlichst die Christiane

Sarah hat gesagt…

Schöner Vormittag war das heute mit euch! Und super froh bin ich, dass es dir wieder besser geht. Ich hab dich lieb!

Übrigens Mama, werde in Zukunft mehr kommentieren bei dir, weil die Kommentare jetzt in einem eigenen Fenster angezeigt werden. Früher gings irgendwie nicht! :)

Tretswelt hat gesagt…

Hei du,ich habe nicht alles mitgekriegt aber ich schicke dir-Euch dicke Bussi.Schöne Woche.Luciene.PS:wie gehts mein Jonathan?