Montag, 21. Februar 2011

Gut, dass es euch gibt :-)

Bei Elisabeth durften wir von Solveig lesen.

Ich bin ein bisschen erschüttert, dass man uns vorwirft, für das Leben, die Existenz unserer Kinder, einzutreten.
Und NEIN, wir tun nicht nur so, wir lieben unsere Kinder wirklich, Solveig.
Wir finden ihr Dasein überaus wichtig und schön und voller Wunder!
Du schreibst von Deinem Mann und Deiner Freundin...was wäre, wenn.......
Von Heute auf Morgen kann sich Deine Welt auf den Kopf stellen.
Wären sie an Deiner Seite?
Warum dann  nicht eurem Baby?

Nein, wir finden es nicht gut, wenn auf Grund pränataler Diagnostik unsere Kinder nicht geboren werden.
Wenn Unwissenheit und Schock bewirken, dass Menschen unglücklich werden.
Nicht nur kann ein Kind nicht geboren werden, für viele Eltern bedeutet dieser Schritt, damit ein Leben lang umgehen zu müssen.
Sich gegen das eigene Kind entschieden zu haben.
Das ist sehr, sehr schwer und geht nie mehr weg.
Macht immer traurig und niemals froh.



Als ich mit Jonathan im KH war, traf ich eine junge Frau aus unserer Stadt.

Wir kamen ins Gespräch und ich erzählte ihr von Jonathans DS.

"Aber, kann man das nicht schon in der Schwangerschaft feststellen?!" war ihre Frage.
"Nun, das hätte an seinem DS ja nichts geändert." meine Antwort.

Ich war und bin ihr nicht böse über diese Frage.
In ganz vielen Menschen stecken diese "Vorstellungen" diese "Ideale".
Schön, stark, klug und gewieft. Überlegen.
Und die ganz große Angst, dem nicht zu entsprechen.

Irgendwann wird auf unsere Kinder dieses Thema auch zukommen.
Sie werden erfahren dass es extra Tests gibt, um ihr Leben zu verhindern.
Das viele Mütter und Väter diese Tests zum Anlass nehmen, sich gegen "so ein Kind" zu entscheiden.
Das tut weh. Das tut unseren Kindern weh.
Wenn Jonathan mich einmal danach fragen wird, werd ich ihm sagen:" Es spielte keine Rolle für uns. Wir wollten Dich bei uns, in unserer Familie haben. Ich hab Dich immer schon geliebt."

Gerade hab ich meinen wunderschönen, schnellen, großen starken Sohn Noah geküsst und umarmt.
Mit großer Dankbarkeit im Herzen.
Und mit der selben Dankbarkeit küsse ich meinen Jonathan.
Ich habe keinen Zweifel in mir, dass er seinen Weg machen wird.
Wenn man ihn nur lässt!

Ich denke, die Menschen werden mutiger.
Offener und eher bereit. über ihren Horizont, ihre Vorstellungen hinauszublicken.
Alt und "besonders" jung
;-)
Was tun wir bloss mit ihnen!??
Wer bezahlt das??!!
Wer kümmert sich denn da??!

Vielleicht gibt es ja einmal einen Test, der uns sagt, welche Lebenserwartung wir haben!
Wenn sich das mit dem genetisch festgelegtem Beruf, bzw finanzillem Einkommen nicht ausgeht....
SORRY!!!

8 Kommentare:

Bine hat gesagt…

Ich hoffe, du hast Recht und irgendwann sehen alle, das jeder seinen "Wert" hat, das jedes Kind liebenswert ist. Bis dahin ... machen wir einfach weiter. Erzählen von den kleinen und großen Wundern, die unsere besonderen Kinder uns schenken und hoffen, damit die Herzen derer zu erreichen, die das noch nicht wissen.

ganz liebe Grüße

Bine

dicke, alte Frau hat gesagt…

Liebe Barbara, ich habe diesem Individuum schon gehörig die Meinung gegeigt.
Ich drück' Euch, ganz herzliche Grüße, die Christiane

jonathan und seine familie hat gesagt…

Ach, Christiane!
Ich mag nicht schimpfen auf Menschen wie Solveig.
Ich will sie erreichen, will sie zum Nachdenken, zum Besinnen bringen.
Ihnen über dieses NEIN!!! zum Anderssein hinweg helfen.
Sie ist mir willkommen, wozu sonst ist dieser Blog gut?
Aufklären, erklären, bewusst machen, eine andere Meinung haben.
Sie trägt die Liebe ihres Lebens in sich.
Und weiss es nicht.
DAS ist traurig.
Hab euch lieb, ihr alle.
Barbara

Elisabeth J.-S. hat gesagt…

Und das Foto ist sooo schön: Alt und jung, beide im kariertem Hemd.
So ganz Unrecht hast Du nicht mit Deinen Aussagen. Meine uralte Tante sagt auch immer, dass sie nun eine Last ist und dass sie "der Gesellschat" so viel kostet...lässt sie sich auch nicht ausreden. Und wenn Robert bei ihr ist, dann ist er ruhiger. Komisch, oder? Das ist wohl das was ein Ziel wäre. Gemeinsam! Alt und jung, gesund und krank, schön und seltsam ... alle wohnen miteinander und sind füreinander da. Es wird wohl nicht mehr zu machen sein, in dieser doch oft schon kalten Welt!
Aber aufgeben mag ich nicht! Ich such noch immer den guten Platz auf der Erde. Die Akzeptanz vom Anderssein und vom Alter. Sogar im armen Afrika geht das noch. Und unsere reiche Gesellschaft sagt "Was das kostet!"
Aber Geld ist nicht alles, und ich seh weiter tief in die Menschen hinein.
Dein Foto ist so ein Ausdruck von dem was ich nicht so gut ausdrücken kann.
Ich wünsch Dir einen ganz schönen Tag. Sonne? nein, hier hat es geschneit und die Wolken sind ganz dick und grau....
Liebe Grüsse
Elisabeth

Simon und seine Bande hat gesagt…

Ach ich bin immer so traurig darüber, wie uninformiert viele in unserer Gesellschaft sind, für viele gibt es nur mehr zwei Kategorien: gesund/krank. Keiner weist auf die Individien hin, keiner zeigt uns was erreicht werden kann, wenn man ein Kind mit besonderen Bedürfnissen fördert, darüber muss man sich schon selbst informieren, im Gegensatz dazu wird Pränetaldiagnostik immer bekannter und oft auch gleich mit Abtreibung in Zusammenhang gebracht.und das ist was mich so nervt, warum gibt es keinen der sagt, hey man kann es zwar nicht heilen, aber fördern, es gibt auch noch andere Möglichkeiten!!!
Ich habe sogar zuletzt in der Schule miterlebt, wie eine fragte: was Down Syndrom kann man mit 4 Jahren auch schon haben? hallo Down Syndrom ist angeboren, die hat das einfach nicht gewusst, ein weiteres Beispiel dafür wie unaufgeklärt viele sind, wie wenig unsere Gesellschaft sich mit Kindern mit besonderen Bedürfnissen beschäftigt und ich bin deshalb noch mehr stolz auf unseren Simon, dass er mir gezeigt hat, hey ich darf sehr wohl auf dieser Welt sein und jeder findet mich süß, obwohl ich ein Chromoson mehr habe und wenn ich jemanden erzähle, dass unser Simon DS hat und ihnen dabei erkläre, dass man das sehr gut fördern kann, verstehen die meisten das auch und sehen ihn noch immer gleich verliebt an wie zuvor;)
Ganz liebe Grüße von Magdalena

Niklas hat gesagt…

Barbara, du hast völlig recht. Und der Vergleich der hat was. Stimmt.
Ich hoffe, unsere Gesellschaft wird nie so weit sein, zu messen ob es ein Mensch wert ist für ihn zu sorgen....
Vor Niklas hatte auch ich eine andere Sichtweise. Man lernt, reift durch Aufgaben, die einem das Leben stellt. Und das ist gut so.
ganz liebe Grüsse

Conny hat gesagt…

Hallo,
Ja, das Bild ist wirklich total schön!
Es ist doch wirklich komisch das es Menschen gibt denen man tatsächlich erklären muß das man sein eigenes Kind liebt!
Für manche wäre es wohl logischer wenn man es wegen seiner behinderung nicht lieben würde...
Aber: wissen die überhaupt wovon die reden?
GLG
Conny

Katharina hat gesagt…

Das hast du so gut und richtig geschrieben!
Das Foto ist spitze- deine Worte dazu noch mehr.

Grüße
Katharina